„Herr Pfarrer, wo fühlen Sie sich daheim?“

Was kann ein junger Katholik, der in einem konservativ-katholischem Millieu lebt und sexuell verklemmt ist oder homosexuell oder pädophil veranlagt ist, Besseres tun, als Priester zu werden? Niemand wird ihn fragen, warum er keine Freundin oder Ehefrau hat. Was kann ein junger Mann mit Bedürfnis nach sexuellen Aktivitäten Dümmeres tun, als zu versprechen, lebenslang weder an sich noch an Andere Hand anzulegen? Einiges. Aber das psychische Elend für ihn selbst und für Andere ist meist vorprogrammiert: er wird sich, seine Partner oder Partnerinnen und eventuell sogar (seine) Kinder in große Schwierigkeiten bringen.

In Österreich gibt es rund 700 verheiratete Priester (von insgesamt 4000), die in einem Verein organisiert sind. Unbekannt ist die Zahl von amtierenden Priestern, die heimlich sexuelle Kontakte unterhalten. Nach Paul M. Zulehners Buch „Wie geht´s, Herr Pfarrer?“ dürfte die Mehrheit davon homosexuell sein. In einer repräsentativen Studie der GK Austria gaben 29% der Pfarrer an, sich bei einer Freundin „daheim“ zu fühlen; 47% fühlten sich bei einem Freund „daheim“. (Man hielt es anscheinend nicht für opportun, direkt nach Homosexualität zu fragen.)

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